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Wie Lange Ist Man Nach Einer Meniskus Op Arbeitsunfähig

Wann ist eine Meniskusoperation notwendig?

Über den Nutzen einer Meniskus-OP gehen die Meinungen in der Fachwelt weit auseinander. Manche Ärzte argumentieren, dass jeder Meniskusriss Operation oder Arthroskopie nötig mache. Fast ebenso oft wird dagegen gehalten, dass die meisten Fälle der Meniskusverletzungen nicht so ausgeprägt wären und eine Operation meist unnötig sei.

Fest steht, dass die Behandlungsmethode bei einem Meniskusriss von verschiedenen Einflussfaktoren abhängt und es keine allgemeingültige Empfehlung zur Meniskusschaden-Behandlung gibt. Die Wahl der Therapieform hängt von der Stärke der Schmerzen, dem Alter und den Anforderungen an die Belastbarkeit der Menisken ab. Das Ziel einer Meniskus-OP ist es immer, so viel Meniskusgewebes wie möglich zu erhalten und die Bewegungsfähigkeit möglichst in vollem Umfang wiederherzustellen.

Meniskusriss ohne OP

Manchmal kann ein Meniskusriss ohne OP behandelt werden. Das ist zum Beispiel bei eher kleinen Rissen der Fall. Besonders Verletzungen in der gut durchbluteten Außenzone des Meniskus (Außenrand des Meniskus an der Gelenkkapsel) können manchmal von alleine heilen. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer konservativen (nicht-operativen) Meniskusriss-Therapie. Dabei wird der Meniskusriss mit Schmerzmitteln, Kortisonspritzen und Physiotherapie behandelt. Das Knie sollte in der ersten Zeit nach der Meniskusverletzung so gut wie möglich geschont werden. Nach ein paar Wochen wird dann mit leichten Belastungsübungen begonnen. Wie Sie dabei genau vorgehen, zeigt Ihnen Ihr Arzt oder Physiotherapeut. Auch bei degenerativen Veränderungen des Meniskus wird ein Meniskusriss ohne OP behandelt. Treten aber wiederholt Schmerzen am Meniskus auf oder wird bei der Untersuchung festgestellt, dass sich am Riss Teile des Meniskus gelöst haben und sich nun im Gelenkspalt befinden, führt kein Weg an einer Meniskus-OP vorbei.

Vor der Meniskus-OP

Vor einer Meniskusriss-OP muss das betroffene Knie gründlich untersucht werden. In der Regel wird dazu neben der körperlichen Untersuchung eine Magnetresonanztomografie (MRT) angefertigt. Auf den Bildern kann der behandelnde Arzt feststellen, an welcher Stelle der Meniskus beschädigt ist. Außerdem kann damit ausgeschlossen werden, dass die Schmerzen im Knie von anderen Strukturen wie Bändern oder Knorpelgewebe stammen. Je nachdem wie das Ergebnis der MRT ausfällt, wir die entsprechende Behandlungsmethode gewählt. In vielen Fällen kann aber erst eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) zeigen, wie groß der Schaden tatsächlich ist. Dann entscheidet der Chirurg während der Arthroskopie, welche Methode der Meniskus-OP er anwendet.

Meniskusoperation: OP-Methoden

Es stehen mit der arthroskopischen und der offenen Meniskusoperation zwei Arten der Meniskusoperation zur Verfügung. Während früher meist offen operiert wurde, ist heute die arthroskopische Meniskusoperation das Mittel der Wahl. Die Eingriffe erfolgen unter regionaler Narkose oder manchmal in Vollnarkose.

Arthroskopie

Die Arthroskopie (Gelenkspiegelung) ist eine sogenannte minimal-invasive Methode. Das bedeutet, dass bei der Meniskus-OP nicht ein einziger großer Schnitt, sondern stattdessen zwei bis drei kleinere Schnitte angesetzt werden. Durch den ersten Schnitt wird eine stabförmige Kamera eingeführt, die Bilder aus dem Inneren des Kniegelenks live auf einen Monitor überträgt. Durch die anderen Schnitte werden die Operationsinstrumente des Chirurgen eingeführt, mit denen er abgerissene Teile entfernt oder eine Meniskusnaht anlegt. Der Vorteil einer Arthroskopie ist, dass die kleinen Verletzungen der Haut schneller wieder verheilen und nach der Meniskus-OP keine große Narbe zurückbleibt.

Offene Methode

In manchen Fällen wird die offene Meniskus-OP der Arthroskopie vorgezogen. Die offene Methode wird zum Beispiel dann angewandt, wenn nicht nur eine Meniskusriss-Behandlung erfolgen soll, sondern noch zusätzlich Schäden an Bändern im Kniegelenk oder an der Gelenkkapsel festgestellt wurden. Bei der offenen Operationsmethode wird das Knie mit einem etwa fünf Zentimeter langen Schnitt geöffnet, der nach der Meniskus-OP wieder vernäht wird. In der Regel können etwa zehn Tage nach der Meniskus-OP die Fäden wieder entfernt werden.

Meniskus-OP: Operationstechniken

Unabhängig davon ob arthroskopisch oder offen operiert wird, stehen folgende Operationstechniken bei einer Meniskus-OP zur Auswahl:

  • Meniskusrefixation (Meniskusnaht)
  • Meniskusteilentfernung (Meniskusteilresektion)
  • Meniskusersatz (Einbau eines künstlichen Meniskus)

Meniskusrefixation (Meniskusnaht)

Bei der Meniskusrefixation wird das abgerissene Meniskusgewebe wieder an gesunde Teile des Meniskus und der Kniegelenkskapsel angenäht. Dazu werden die Ränder geglättet, das Gewebe in seine ursprüngliche Position gebracht und durch spezielle resorbierbare Materialien in dieser Position gehalten. Bei der Meniskusrefixation unterscheidet man verschiedene Verfahren (Outside–In, Inside-Out, All-Inside und die Refixation mit resorbierbaren Pfeilen, sogenannten Arrows).

Eine Meniskusrefixation ist nur möglich, wenn sich der Meniskusriss nicht durch den gesamten Meniskus zieht und der Meniskus noch an der Kapsel befestigt ist, sodass er dort wieder fest angenäht werden kann und darüber weiterhin mit Blutgefäßen versorgt wird. Eine Meniskusnaht ist grundsätzlich die beste Methode, da durch sie die normalen anatomischen Verhältnisse weitgehend wiederhergestellt werden können. Leider ist die Meniskusnaht jedoch nicht in allen Fällen möglich, da der Schaden bei der Diagnose häufig schon zu groß ist.

Nach einer Meniskusrefixation darf das Knie einige Wochen nur sehr vorsichtig bewegt werden, damit das Meniskusgewebe wieder vollständig heilen kann. Der Belastungsaufbau ist insgesamt sehr viel langsamer und dosierter als nach einer Meniskusresektion. In der ersten Zeit nach einer Meniskusrefixation bekommen Sie eine Schiene. Nach etwa drei Wochen können Sie beginnen, das Knie teilweise wieder zu belasten. Nach etwa zwei Monaten dürfen leichte sportliche Tätigkeiten wie Schwimmen, Radfahren oder Krafttraining wieder aufgenommen werden.

Meniskus-OP: Meniskusresektion

Bei der Meniskusresektion wird entweder nur das abgerissene Stück des Meniskus (Meniskusteilresektion) oder der komplette Meniskus (Meniskusresektion) entfernt. Eine Meniskusresektion wird bei der Meniskus-OP dann angewandt, wenn sich einzelne Teile vom Meniskus vollständig gelöst haben, wenn degenerative Veränderungen im Knie zu erkennen sind oder wenn der Riss schon älter ist und die abgerissenen Teile nicht mehr mit Blutgefäßen versorgt werden. Eine Meniskusresektion kann ambulant erfolgen, da Betroffene mithilfe von Unterarmgehstützen noch am selben Tag wieder vorsichtig laufen dürfen. Schon in den ersten Wochen nach der Operation wird mit krankengymnastischen Übungen begonnen. Bei größtenteils sitzenden Tätigkeiten kann die Arbeit schon nach ein bis zwei Wochen wieder aufgenommen werden.

Meniskus-OP: Meniskusersatz

Ein schon lange bekanntes, aber immer weiter entwickeltes Verfahren der Meniskusresektion ist der Meniskusersatz. Dabei wird der beschädigte Meniskus vollständig entfernt und ein Ersatzmodell aus Polyurethan, Kollagen oder von einem menschlichen Spender (Meniskustransplantation) eingesetzt. Bevor ein solcher Meniskusersatz implantiert wird, wird er genau auf die Größe des eigenen Meniskus angepasst. Die Implantation erfolgt minimal invasiv im Rahmen einer Arthroskopie.

Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass sich das entfernte Meniskusgewebe im besten Falle wieder neu bilden kann. Der Nachteil besteht in der sehr langen Nachbehandlung dieser speziellen Meniskus-OP, die sich über mehrere Monate hinzieht. Bis heute stehen außerdem noch nicht genügend Studiendaten zur Verfügung, um die Qualität dieses Verfahrens endgültig einschätzen zu können. Der Meniskusersatz zählt somit (noch) nicht zu den Standardverfahren der Meniskus-OP.

Ein Spendermeniskus wird vor allem bei jungen Patienten empfohlen, bei denen durch den Meniskusschaden eine Kniegelenksarthrose (Gelenkverschleiß) und andere Knieprobleme wahrscheinlich sind. Spendermenisken stammen meist von tödlich verunglückten Menschen, die sich vor ihrem Tod für die Spende bereit erklärt haben.

Risiken der Meniskus-OP

Bei der Meniskus-OP sind wie bei allen anderen Operationen bestimmte Risiken vorhanden. Besonders bei der offenen Operationsmethode kann es bei der Meniskus-OP zu Nachblutungen kommen. Außerdem besteht bei einer Operation immer das Risiko, dass Keime in die Wunde gelangen und eine Infektion auslösen. Eine Infektion im Kniegelenk ist eine sehr ungünstige Komplikation, da durch die Entzündung vor allem auch der Kniegelenksknorpel schwer geschädigt werden kann. Bei der Meniskus-OP sind solche Fälle jedoch selten, da der Eingriff unter sterilen Bedingungen durchgeführt wird.

In seltenen Fällen bleiben die Schmerzen auch nach einer Meniskus-OP bestehen oder kehren nach einer gewissen Zeit wieder. Bei einem Meniskusersatz gibt es zudem das Risiko, dass das Implantat ebenfalls reißt. Außerdem kann sich bei einem Meniskusersatz nach der Meniskus-OP ein Erguss im Knie bilden, der eine Punktion des Knies nötig macht. Insgesamt sind solche Nachwirkungen aber sehr selten. Natürlich besteht aber auch nach einer einmaligen Meniskus-OP weiterhin das Risiko, dass der Meniskus erneut einreißt. Das muss wieder operativ behandelt werden.

Krankheitsverlauf und Prognose

Eine Meniskus-OP kann in den vielen Fällen ambulant erfolgen, sodass Sie meist am Tag der OP selbst schon wieder nach Hause gehen können. Je nach Art der Meniskus-OP und der Größe des Meniskusschadens ist eine längere oder kürzere Heilungsphase erforderlich.

Bei einer Meniskusrefixation dauert es Monate, bis eine Vollbelastung des Knies wieder möglich ist. Belasten Sie das Knie zu früh, wird die Narbenbildung gestört und die Heilung verzögert. Außerdem riskieren Sie so einen erneuten Riss des noch nicht vollständig verheilten Gewebes. Nach etwa vier bis sechs Wochen können Sie das Knie wieder voll belasten. Normalerweise dauert es aber insgesamt zwei bis drei Monate, bis das Knie wieder annähernd so belastungsfähig ist, wie vor der Meniskus-OP. Nach einer Meniskusteilentfernung ist nur eine Schonzeit von einigen Tagen notwendig, bis Sie das Knie wieder belasten können. Bei einem Meniskusersatz hingegen sollte Sie wie bei der Meniskusnaht eine Schonzeit von einigen Wochen einplanen.

Nach jeder Meniskus-OP erfolgt eine individuelle Physiotherapie, bei der Ihr Knie langsam wieder an die Bewegung gewöhnt und die Muskulatur gestärkt wird. Die Übungen, die Sie in der Physiotherapie lernen, sollten Sie zur besseren Unterstützung der Heilung auch zu Hause durchführen. Nach einer erfolgreichen Meniskusoperation und einer strukturierten Nachbehandlung ohne weitere Komplikationen können Sie in der Regel Ihr Knie nach der Meniskus-OP wieder annähernd wie vor der Verletzung belasten.

Autoren- & Quelleninformationen

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Dr. med. Fabian Sinowatz

Dr. med. Fabian Sinowatz ist freier Mitarbeiter der NetDoktor-Medizinredaktion.

ICD-Codes:

ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

Wie Lange Ist Man Nach Einer Meniskus Op Arbeitsunfähig

Source: https://www.netdoktor.de/krankheiten/meniskusriss/meniskus-op/

Posted by: gaonagoinat.blogspot.com

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