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Alle Meine Freunde Sind Tot Netflix

Der Titel ist Programm. Das Haus, das dice Polizei abriegelt, ist ein einziges Schlachtfeld. Im Wohnzimmer stapeln sich die Leichen, ein Pizzabote chapeau sich im Badezimmer erh�ngt, �berall klebt Blut. Dice Opfer sind, von einer Ausnahme abgesehen, allesamt Mittzwanziger. Es ist Neujahr. Und es ist keine Frage, dice vergangene Silvesterfeier wird in die Geschichte eingehen.

Stab

REGIE, SCHNITT, DREHBUCH: Jan Belcl
KAMERA: Cezary Stolecki
KOST�ME: Kalina Lac
MUSIK: Lukasz Stolecki
MAKE-UP: Dominika Dylewska
DARSTELLER: Julia Wieniawa-Narkiewicz, Adam Turczyk, Nikodem Rozbicki, Monika Krzywkowska, Szymon Roszak, Michal Sikorski, Michal Meyer, Adam Woronowicz, Tomas Karolak, Mateusz Wieclawek, Yasinne Fadel.

Der Prolog ist eigentlich das Ende. Es ist as well kein Spoiler zu verraten, dass am Ende dieser polnischen Netflix-Produktion alle Protagonistinnen und Protagonisten sterben werden. Zwar schleppen Sanit�ter zu Beginn �berlebende aus dem Haus, von denen ein 1000�dchen stammelt �Meine Freunde sind alle tot�, doch wer die �berlebenden sind, ist im Grunde egal, denn die Heftigkeit des Prologs, der so manch eine Nahaufnahme nicht scheut, schreckt eh entweder ab � oder weckt Interesse an der Frage: Was zur H�lle ist hier geschehen? Wen der Prolog abschreckt, wird in der Regel eh zum n�chsten Picture wechseln. Wer aber dranbleibt, bekommt eine der krachensten, schw�rzesten Kom�dien seit langer Zeit zu sehen, denn der aus Slowenien stammende Regisseur und Autor Jan Belcl kennt schlicht und ergreifend keine Grenzen der Absurdit�ten.

Dabei ist sein Motion picture keine Hipshit-Gewaltorgie im Stile 90er-Jahre-Brutalo-�Kom�dien� vom Schlag �Aktion Mutante�, die sich �gar lustig� in Blut und Ged�rmen weideten, am Ende jedoch lediglich Gewalt zum purem, enervierenden Selbstzweck erkl�rten. Nein, Belcl findet seine Vorbilder irgendwo zwischen �American Pie� und einem wohl �berlegten schwarzen Humor, wie man ihn in klassischen Kriminalkom�dien vom Schlage �Mit Arsen und Spitzenh�ubchen� findet - um dies mit einer Prise �Braindead� zu w�rzen. Was f�rchterlich schnell noch f�rchterlicher h�tte scheitern k�nnen: Was aber nicht passiert, da das Ausgangsszenario, das Belcl entwirft, im ersten Akt auf jegliche Course von konkreten Genre-Zuweisungen verzichtet. Zwar wissen wir als Zuschauer, in welche Richtung sich dice Story wohl entwickeln wird, doch gibt der erste Akt � bis auf sein Ende � �berhaupt keinen Hinweis darauf, wie aus dieser Ausgangssituation etwas entstehen kann wie das, was der Prolog als Ergebnis dieses Abends vorweg nimmt!

Die Handlung
Es ist Silvesterabend und es ist Partyzeit. Marek, Anfang 20, Sohn aus wohlhabendem Hause, bittet zur Political party. Dice Regeln sind klar. Das Erdgeschoss ist Partyzone, die erste Etage tabu. Daf�r gibt es Alkohol und Pizza bis zum Abwinken. Und so wird das Ensemble etabliert. Da ist Daniel, ein sch�chterner Junge, der an diesem Abend seiner Freundin Andżelika einen Hochzeitsantrag machen thou�chte. Pawel indes stellt Marek seine neue Freundin vor: Gloria ist 40, geschieden → und es ist keine Frage, dass dice allesamt deutlich j�ngeren g�nnlichen Partyg�ste den einen oder anderen verlegenen Blick riskieren, denn Glorias Auftreten westward�rde man gemeinhin nicht als zur�ckhaltend bezeichnen. Dżordan wiederum tr�umt von einer Karriere als coolster Rapper Polens, due west�hrend seine Freundin Anastasia mit seiner Oberfl�chlichkeit hadert. Einer Oberfl�chlichkeit, die gespickt ist mit zotigen Witzchen. Anastasia sieht sich derweil eher als Teil des Universums, in dem alles miteinander verkn�pft ist.

Schlie�lich ist da noch Filip, der offenbar eine schwere Zeit (Drogen inklusive) hinter sich hat und diesen Abend mit seiner Kamera festh�lt. Sie sind die Hauptfiguren eines Ensembles, das dar�ber hinaus noch eine Reihe von Nebenfiguren auff�hrt. Etwa einen jungen, franz�sischen Missionar (wahrscheinlich ein Mormone), der eher zuf�llig in diese Political party ger�t und erstmals in seinem Leben weltliche Gel�ste am einem K�rper erlebt; da sind zwei vom Sex besessene Schwestern (im Geiste), die sich gerne in allen Positionen filmen, zwei Freunde, die immer nur am Rand stehen, aber stets �bersehen werden oder zwei namenlose Typen, dice einfach nur den lieben langen Abend lang auf einer Bank sitzen und Bierchen auf Bierchen genie�en.

Man kennt all diese Figuren aus Vorbildern wie dem genannten �American Pie�. Regisseur Belcl aber gen�gt es nicht, nur ein paar Gebrauchs-Charaktere zu erschaffen, mit denen er Spielzeit f�llt, bevor er sie spektakul�r als Splatterfutter von der Bildb�hne fegt. Vielmehr gesteht er jeder seiner Hauptfiguren eine zweite Ebene zu, etwas menschliches, freundliches, trauriges. Er erschafft Charaktere, um die homo sich als Publikum Sorgen machen kann. Daniels Unsicherheit etwa r�hrt daraus, dass er im Grunde ein Au�enseiter ist. Ein lieber Kerl, dem wahrscheinlich niemand je etwas B�ses angetan lid. Aber eben auch ein Typ, den man schnell �bersieht. Ganz anders seine Freundin Andżelika, die durchaus Blicke auf sich zieht, die offen auf Menschen zugeht, die nie in ihre Leben ��bersehen� worden. Wenn Daniel ihr an diesem Abend einen Antrag machen m�chte, dann spielt da eben nicht nur Liebe eine Rolle. Im Grunde wird er von der Angst getrieben, Andżelika irgendwann zu verlieren. Dżordan wiederum ist, das ist richtig, ein ziemlich oberfl�chlicher Typ. Aber er ist dabei auch kein �ber Kerl. Er ist vielmehr, wie er ist: Etwas simpel gestrickt, nie um einen dummen, zotigen Witz verlegen, aber bei alledem ein Kumpeltyp. Und damit ist er ganz anders als Anastasia, deren �Wir sind eines mit dem Universum�-Gerede man zwar fifty�cherlich finden kann, dice aber dadurch auch als Suchende dargestellt wird: Als Suchende nach einer Art von Zuneigung, die ihr Dżordan nicht geben kann?! Regisseur Belcl erschafft sicher keine Charaktere, die man mal eben in ein Shakespeare-Drama umbetten k�nnte.

Aber er ist eben schlau genug, den Figuren gen�gend Futter zu verleihen, das sie then, wie sie sind, auch in anderen Filmgenres w�rden �funktionieren� lassen. Tats�chlich deutet, wie bereits erw�hnt, im ersten Akt nichts darauf hin, dass diese Geschichte in einem Blutbad enden wird. Dieser erste Akt grand�nnte auch in eine harmlose �American Pie�-Kom�die f�hren, in der nach einigen Irrungen und Wirrungen am Ende f�r die meisten Charaktere ein Happy End st�nde. Aber auch die Fortf�hrung als eher dramatische Geschichte w�re durchaus m�glich. Beziehungen zerbrechen, ein Jahr beginnt in Traurigkeit (oder als Neuanfang). Das alles ist ziemlich clever durchdacht und im Grunde ist es ein Moment, der dann dice Richtung vorgibt. Anastasia sch�ttet versehentlich ein Getr�nk auf Filips Kamera. Dice steht auf einem Tisch, er selbst ist gerade nicht anwesend. Schnell versucht Anastasia ihr Missgeschick zu verbergen. Sie reinigt dice Kamera und bemerkt, als sie das Display s�ubert, dass sie auf dem letzten Foto zu sehen ist. Neugierig klickt sie sich durchs Filips Fotos und stellt fest, dass sie immer wieder im Fokus steht. Und immer sind es sch�ne Fotos. Keine wild eingefangenen Schnappsch�sse, sondern Momentaufnahmen von h�chster Sensibilit�t. Anastasia ist ger�hrt. Sie verwickelt Filip in ein Gespr�ch, sie kommen einander n�her, ziehen sich in dice (verbotene) erste Etage zur�ck. Im B�ro von Mareks Vater entdeckt Anastasia eine Waffe. Auf der einen Seite Filip, sensibel, fast sch�chtern. Auf der anderen Seite die Macht eines St�ck Metalls. Sie k�sst Filip, der st�rzt sich auf sie, auf dem Schreibtisch kommt es zum Akt. Sie tr�gt noch immer die Waffe in der Manus. Ein Schuss l�st sich. Der geht durch dice geschlossene T�r und trifft den zuf�llig des Weges kommenden Marek in den Kopf.

Und so nimmt der Wahnsinn seinen Lauf.
Anastasia ist geschockt, w�hrend Filip einen vergleichsweise k�hlen Kopf beh�lt. Statt dice Polizei zu rufen, versucht er die Leiche verschwinden zu lassen. Doch wohin? Dice Leiche landet in einem Zimmer, das schon bald Spielort eines fr�hlichen Dreiers wird - w�hrend der vermeintlich betrunkene Gastgeber neben dem Bett liegt. Und da es nun alles andere als einfach ist, so eine Leiche verschwinden zu lassen, wie man schon aus einem Klassiker wie Hitchcocks �Immer �rger mit Harry� wei�, liegt baldheaded auch schon Leiche Nummer ii auf dem Boden.

�Meine Freunde sind alle tot� mag hier und da den einen oder anderen zotigen Witz nicht liegenlassen m�nnen, Geschmackssicherheit geh�rt nicht zu seinen ganz gro�en St�rken. Aber er baut sein Szenario clever auf, bietet einige tolle Hauptfiguren, ist teilweise derart schwarzhumorig, dass selbst britische Humorarbeiter durchaus ein anerkennendes Nicken gen Warschau schicken und � �Meine Freunde sind alle tot� hat Tempo. Ab dem zweiten Akt kennt der Motion picture schlicht keinen Stillstand mehr. Mit dem Bleifu� auf dem Gaspedal jagt die Story durch die Szenerie, ohne auch nur ein einziges Mal auf die Bremse zu treten. Die Absurdit�t, mit der ein Dominostein nach dem anderen f�llt und zum bekannten Ende f�hrt, ist schlichtweg grandios. Sicher, homo braucht ein gewisses Faible f�r Filme dieser Art, um ihn genie�en zu 1000�nnen. Wer and then etwas genie�en kann, bekommt allerdings eine wahrhaft beeindruckende Schlachtplatte vorgesetzt.

�Wszyscy moi przyjaciele nie zyja� respektive �Meine Freunde sind alle tot� ist bei Netflix verf�gbar.

Source: https://www.quotenmeter.de/n/124818/die-kino-kritiker-meine-freunde-sind-alle-tot

Posted by: gaonagoinat.blogspot.com

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